Der Anlass
Aus Anlass seiner Umbenennung sowie anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Übernahme in den Haushalt des Landes Baden-Württemberg lädt das Institut für Kulturanalyse der Deutschen des östlichen Europa zu einem Festvortrag der renommierten Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Christel Köhle-Hezinger mit anschließendem Empfang ein.
Der Vortrag
„Heimat“ war in unserer Kultur klar definiert in Wort und Sache: Sie meinte Haus und Hof, Besitz und Herkunft – im Sinne der Rechtsgeschichte wie auch ganz real. Besaß man sie nicht, war man in wörtlichem Sinne heimatlos.
Im 19. Jahrhundert fielen die alten Grenzen. Heimat im alten Sinne wurde mehr und mehr zum Phantom und Symbol; auch zum Ort der Sehnsucht, Ort für Träume und Ideologien. Die Kriege des 20. Jahrhunderts führten in Europa zu ungeahnten Bevölkerungsbewegungen. Und zu Heimatverlust in nie gekanntem Ausmaß. „Heimat“ wurde in der Folge zum verminten Feld – und scheint es heute, in ihrer neuen politischen Nutzung, mehr denn je. Was bedeutet das für den Umgang mit Heimat heute, in einem Europa der vielen Ethnien und Kulturen?
Die Referentin
Prof. Dr. Christel Köhle-Hezinger wirkte zunächst in Stanford, Tübingen und Stuttgart, von 1994 bis 1998 war sie Professorin für Europäische Ethnologie und Kulturforschung in Marburg und von 1998 bis 2011 hatte sie die Professur für Volkskunde an der Universität Jena inne.